Mittwoch, 22. April 2009

Lob der BASF

Eben gelesen:
Kanzlerin Merkel (...) verbreitet Optimismus: Sie habe die Hoffnung, "dass wir langsam am Tiefpunkt angekommen sind". Doch (...) BASF-Chef Hambrecht warnt gar: "Die schlimmsten Zeiten liegen noch vor uns."
Ich persönlich halte es eher mit dem BASF-Chef, nichtsdestoweniger freue ich mich sehr, die Bundeskanzlerin als Leserin hier begrüßen zu dürfen. (Als Überschrift für dieses hätte freilich auch die des vorigen Posts getaugt).

Freitag, 20. Februar 2009

Höchste Zeit, dass hier mal wieder was gepostet wird!

Was war das noch mal mit diesem SC Freiburg? Ach ja, das sind doch die, die jetzt diesen Trainer nicht mehr haben. Thomas Gsella, das "Essener Urgestein" (Titanic), erinnert sich in der BZ:
Gsella: Mich interessiert der Fußball nicht mehr ganz so. Ich bin jetzt ja viel älter als die Spieler und teilweise auch als die Trainer. Ich gucke auch keine Sportschau mehr, nur noch Champions League und Welt- und Europameisterschaften.
BZ: Schade, jetzt wollte ich Sie nach Ihrem Eindruck vom SC Freiburg fragen.
Gsella: Die sind in der zweiten Liga, oder?
BZ: Ja. Tabellenführer.
Gsella: Ach. Die haben doch diesen Trainer nicht mehr...
BZ: Volker Finke. Der ist jetzt in Japan.
Gsella: Die Freiburger haben mir aber immer gut gefallen, das muss ich schon sagen. Die haben immer schön gespielt.
Höchste Zeit für eine großangelegte neue Imagekampagne für den neuen SC! Die Kinder-BZ hat im Internet schon eine prima Idee gefunden.

Samstag, 6. Dezember 2008

SC Freiburg (1991-2007)

Für sowas haben die nun extra einen neuen Pressesprecher eingestellt:
Saitama - Volker Finke hat einen neuen Job. Der langjährige Trainer des SC Freiburg (1991-2007) wird neuer Coach der Urawa Red Diamonds aus Japan, wie "Welt Online" berichtet.

So sehr mich der Kölner Express kurzfristig erheiterte, längerfristig ist es doch schade, dass der langjährige (1991-2007) Trainer des SC Freiburg statt dessen nicht zum FC Basel gegangen ist, wo ich sein weiteres Schaffen komfortabel ohne Jetlag bzw. irgendwelche pixeligen Livestreams hätte verfolgen können; hätte ich an seiner Stelle aber wohl auch nicht anders gemacht.

Mittwoch, 12. November 2008

Donnerstag, 4. September 2008

Türker torlos...

...doch ein schamlos schmierender Schportschurnalist rettet die Situation:
(...) in der Vorbereitung hat der 32-Jährige auch gut losgelegt.
Schaumermal: Ein Tor beim 1:2 gegen den FC Aarau, null Tore beim 0:0 gegen Maccabi Netanya (mildernde Umstände: da hat er nicht mitgespielt), null Tore gegen Slovan Liberec, ein Tor beim 1:4 gegen Racing Strasbourg, null Tore beim 2:0 gegen den KSC, null Tore beim 0:2 gegen Bayer Leverkusen, null Tore beim 1:0 gegen den FSV Mainz (hier war er wiederum nicht dabei), null Tore beim 0:0 gegen die kubanische Nationalmannschaft. Ahaaaaber: zwei Tore beim 5:0 gegen eine Ortenau-Auswahl, und gar stolze fünf Treffer beim 22:1 gegen den glorreichen SV Ebnet!
Wobei... Solange nur die Dutt-Elf weiter siegt, wäre es auch nicht allzu schlimm, wenn der 32-Jährige auch künftig
nicht richtig ins SC-Kombinationsspiel eingebunden zu sein
scheinen sollte, fungiert er doch nur einen Absatz weiter schon wieder
als Schaltstation in der Offensive.
Und alle im Breisgau glauben daran, wenn es im kicker steht.

Dienstag, 2. September 2008

Versuch macht kluch

Ich hatte schon befürchtet, der Auswärtsfluch würde nach seiner erfolchreichen Stornierung (die Mannschaft fährt bekanntlich nicht mehr mit dem Fluchzeuch, sondern mit dem Zuch zu den Auswärtsspielen) den Heimfluch antreten und sich fortan im Dreisamstadion häuslich niederlassen. Desto erfreulicher ist natürlich der gestriche Siech.

Mittwoch, 20. August 2008

Also a Hund is er scho...,

...dachte ich vor einem knappen Jahr, wenige Momente nach Anpfiff des Heimspiels gegen Hoffenheim, über den neuen Trainer, und blieb bis weit in den Spätherbst hinein bei dieser Ansicht, ist doch der Umbruch, so sinnlos er auch war und ist, zu dieser Zeit immerhin mutig und mit beachtlicher Fortune, man kann evtl. auch Anfängerglück dazu sagen, angegangen worden. Wobei ich das mit dem Hund nur sinngemäß dachte und nicht wörtlich, ich komme schließlich nicht aus Bayern.
Apropos Bayern: Aus dem Fränkischen kommt ein gerade mal zwei Pflichtspiele altes Blog mit lesenswerten SC-Spielberichten, das die selbst ausgerufenen Vereins- und Mannschaftsziele einer kritischen Untersuchung unterzieht. Vom Tiefpunkt aus rufe ich Bonjour, aurevoirwelpenschutz.blogspot.com!

Donnerstag, 14. August 2008

"Fußball abrufen"

Die Stuttgarter Nachrichten in einem Artikel über Hoffenheim:
Inzwischen glaubt auch der evangelische Gemeindepfarrer Werner Bär, 53, dass Fußball ein Dorf verändern kann. Viele Jahre begnügte er sich damit, Fremden die Geschichte seiner Orgel, einem 1846 von Eberhard Friedrich Walcker erbauten Prunkstück der Romantik, zu erzählen. Heute berichtet er, es sei "erschreckend", wenn Kinder im Religionsunterricht "nur noch Fußball abrufen". Kaum hatte er, selbst sportbegeistert, seinen Zweitklässlern gesagt, wo er herstammt, skandierte die halbe Klasse "SC Freiburg".
In Kürze dürfte ein dickes Bündel Freikarten fürs dreisanova-Stadion bei den Hoffenheimer Grundschülern eintreffen.

Dienstag, 12. August 2008

Der Kader 08/09

Nr. 6: Yacine Abdessadki
Kann Fußballspielen, wirkt daher manchmal noch etwas fremd im Team. Spielt oft sehr gute Pässe, wobei am Zielort nicht immer auch ein Mitspieler ist. Kam in der Sommerpause von Racing Strasbourg, seine Rolle in der vergangenen Saison und sein Abgang von dort erinnern ein wenig an den von Levan Tskitishvili in der Saison 04/05 beim SC; ich war niemals ein Tskitishvili-Verächter, insofern für mich kein Problem. Die Zeiten, in denen auf der Position im zentral-offensiven Mittelfeld ein "Regisseur" am Werk war, von dem alles andere abhing, sind definitiv vorbei. Wären sie noch nicht vorbei, könnte ich mir Abdessadki als Aufstiegsgaranten vorstellen, aber auch so ist seine Verpflichtung einer von nicht allzu vielen guten Ansätzen.

Nr. 20: Ivica Banovic
Keiner bejubelt seine Tore so lange und so schön wie er. Kam vor einem Jahr vom FC Nürnberg, wo man ihn wohl nicht ungern ziehen ließ. War damals von Vereinsseite als "Regisseur" angekündigt worden (s. Abdessadki), nach einigen wenigen nicht gerade berauschenden Auftritten ins defensive Mittelfeld versetzt, wo er nicht zuletzt aufgrund des Elans des frisch zu den Profis berufenen Eke Uzoma neben ihm im Rahmen seiner Fähigkeiten eine durchaus noch gute Figur machte. Rutschte während der Weihnachtsferien angeblich auf Glatteis aus, verletzte sich dabei nicht wie normale Leute den Steiß und/oder eine Hand, sondern das Knie. Das aber so sehr, dass er für die komplette Rückrunde "fitgespritzt" werden musste. Der fahrlässige Umgang mit Schmerzmitteln ist im Profifußball traurige Normalität. Zog sich nach der Operation in der Sommerpause einen Adduktorenabriss zu, der ihn auf unbestimmte Zeit aus der Stammelf, in der er ohnehin nicht mehr erste Wahl schien, fernhält. Einen nicht völlig regenerierten Akteur auflaufen zu lassen berge nämlich gleich doppeltes Risiko: Zum einen das, das Spiel zu verlieren. Zum anderen die Gefahr einer weiteren Verletzung: vor ca. zehn Monaten wusste Robin Dutt das noch, es stand so im Vorbericht zum Heimspiel gegen Koblenz auf der SC-Homepage; kurz zuvor hatte sich Wilfried Sanou, der gerade zwei Spiele wegen einer etwas ominösen "Fußsohlenreizung" pausiert hatte, direkt nach seiner Einwechslung gegen Aue einen Kreuzbandriss zugezogen.

Nr. 15: Oliver Barth:
Kommt hoffentlich an Toprak nicht mehr vorbei. Vielleicht brauchen die Stuttgarter Kickers noch einen erfahrenen Abwehrmann und Lokalmatador?

Nr. 13: Tommy Bechmann:
Versehrter Erstligaveteran. Könnte irgendwann eine gute Rolle spielen, wenn er wieder in Tritt kommt und sein Knie das auch zulässt; aber das kann noch dauern.

Nr. 5: Heiko Butscher:
Hervorragender Führungsspielerdarsteller, dazu ein passabler Innenverteidiger.

Nr. 18: Johannes Flum:
Der vermutlich erste Absolvent der Freiburger Fußballschule, für den der Verein eine Ablösesumme zahlte. Wäre dem ersten Eindruck nach für Pfullendorf auf Dauer auch zu schade gewesen. Ursprünglich für die zweite Mannschaft vorgesehen, kann auch den Sprung in die erste schaffen.

Nr. 19: Andreas Glockner:
Hat in der letzten Rückrunde eine Reifeprüfung der speziellen Art bestanden: er hatte sein Profidebüt beim 0:5 beim FC St. Pauli, spielte aber danach, und während seiner Abiturprüfungen, eine gute Rolle in einer zu diesem Zeitpunkt nicht gerade glänzenden SC-Mannschaft. Verdient als Neuling nur einen Bruchteil von Bechmanns Gehalt, weswegen letzterer vorerst gesetzt sein dürfte; das ist ziemlich schade.

Nr. 7: Ali Günes:
Es dauerte lange, aber gegen Ende der letzten Saison wurde erkennbar, dass seine Verpflichtung wohl doch mehr sein könnte als eine Goodwill-Aktion einer Vereinsführung, die ungewohnterweise in die öffentliche Kritik geraten war und damit nicht umgehen konnte. Nachdem er in der Türkei lange gar kein Bein mehr auf den Boden bekommen hatte - sein Trainer bei Besiktas, Jean Tigana, soll zuletzt nicht einmal mehr mit ihm geredet haben, und angesichts dessen, was Günes in den ersten Einsätzen nach seiner Rückkehr zum SC zeigte, wäre wohl auch jedes Wort zuviel gewesen -, scheint er nun wieder fit zu sein und eine flexibel einsetzbare Defensivoption.

Nr. 8: Mohammadou Idrissou:
Der Mann, den sie Honigkuchenpferd nannten. Absolviert in jeder Partie ein Arbeitspensum, das die meisten Ackergäule blass aussehen lässt, dafür haben die in der Regel eine bessere Technik und Spielübersicht. Nebst Barth die fragwürdigste Verpflichtung des Dudu-Duos, die angeblichen "glücklichen Umstände" bei seiner Verpflichtung in der Winterpause galten ausschließlich für seinen Ex-Club MSV Duisburg. Ist bei den anhaltenden Neuverpflichtungen von Stürmern wohl jetzt schon nicht mehr erste Wahl, und wenn wir weiterhin so viel Glück haben, geht er schon in der kommenden Winterpause wieder weg.

Nr. 11: Jonathan Jaeger:
Ein Spieler, der Spaß macht, solange man nicht darauf verfällt, ihn mit Alexander Iashvili zu vergleichen. Ist von dessen motorischen und spielgestalterischen Fähigkeiten Lichtjahre entfernt, allemal aber ein guter Techniker, schnell, und er weiß, wo das Tor steht. Schwer zu glauben, dass er schon ewig nicht mehr in einer ersten Liga gespielt hat.

Nr. 29: Manuel Konrad:
Hätte ausgeliehen werden sollen, um Spielpraxis zu sammeln, anscheinend fand sich kein Interessent. Spielpraxis beim SC Freiburg II in der Regionalliga ist aber sicherlich auch nicht das Schlechteste, und dort ist er eine feste Größe.

Nr. 2: Pavel Krmas:
Wurde von der badischen Zeitung vor einem Jahr eilfertig zum "neuen Mohamad" ausgerufen. Abgesehen von möglichen Komplikationen durch begriffsstutzige muslimische Extremisten, die zum Glück dann aber doch ausblieben, wäre es auch aus fußballerischer Sicht angemessener gewesen, ihn den neuen Müller zu nennen. Nichts gegen Stefan Müller. Aber an den alten Mohamad (FC Köln) reicht Krmas nicht heran. Nie und nimmer.

Nr. 21: Michael Langer:
Wenn irgendwann einmal der SC in den Verdacht des Gendopings geraten sollte, dann verdankt er das in erster Linie Robin Dutt und seinen unbedachten Äußerungen bei der Langer-Verpflichtung im Winter. Einwandfreier Torhüter, wurde aufgrund trainerischer Wichtigtuerei, der Tatsache, dass derzeit genug Geld da ist, sowie einiger Patzer, wie sie annähernd jedem anderen einwandfreien Torhüter ebensogut unterlaufen können, ins zweite Glied verbannt. Hat angekündigt, deswegen "die Arschbacken zusammenkneifen und durchbeißen" zu wollen, und man darf gespannt sein, ob er die anatomischen Voraussetzungen dafür besitzt.

Nr. 27: Maximilian Mehring:
Spieler aus der Fußballschule, seit einem Jahr zum Profikader gehörig, aber bis jetzt ohne Profieinsatz. In der neuen Saison, in der das Mittelfeld wieder etwas stärker besetzt scheint, wird es für ihn auch nicht leichter.

Nr. 39: Michael Müller:
Noch nicht ganz 19jähriger Deutscher A-Jugend-Meister, Torwarttalent mit Luft nach oben. Oliver Baumann gibt es außerdem auch noch.

Nr. 17: Alain Junior Olle Olle:
Verhinderter Marinesoldat (vgl. das Heimspiel-Heft vor einer Weile, an der Stelle wo es steht), versierter Kicker. Trotz mehrjähriger Berufserfahrung in Uruguay eher der schmal gewordenen Fraktion der Feinbeine zuzrechnen. Die schiere Wucht und Masse von Kevin Schlitte verhindert bis auf weiteres einen Stammplatz für ihn.

Nr. 1: Simon Pouplin:
Ihm erging es bei Stade Rennes anscheinend genau gleich wie Michael Langer beim SC. Ein Transfer, den der Verein sich wohl hätte schenken können, aber allemal ein erstklassiger Torhüter. Sicherer Rückhalt, sofern er die Hintermannschaft mit seinem dauernden hektischen Herumgeschreie nicht zu nervös macht.

Nr. 16: Felix Roth:
Tragischer Fall, kam in der Winterpause von der 2. Mannschaft in den Profikader, erlitt kurz darauf einen Kreuzbandriss. Beste Wünsche für die Zukunft, und Glockner hat es schließich auch trotzdem noch gepackt.

Nr. 14: Kevin Schlitte:
Aus nichts als Kampfkraft und Unschlitt zusammengefügt, dazu einer der wenigen Menschen, die völlig wahrheitsgetreu den Satz "Boaah, ich hab soo'n Hals!" äußern können. Nach seinem Wechsel von Germania Halberstadt zunächst überfordert, im Verlauf der letzten Saison aber zunehmend effektiv.

Nr. 23: Julian Schuster:
Von der Kreisliga raketengleich zur VfB-Reserve aufgestiegen, von dort für teuer Geld zum SC geholt. Passionierter Kabatrinker. Schaumermal.

Nr. 36: Daniel Schwaab:
Bewährte Kraft auf den Außenbahnen, notfalls auch anderswo. Im Spiel nach vorn gelegentliches Aufblitzen von Genialität. Leverkusen kann warten.

Nr. 44: David Targamadze:
Ein Licht leuchtet in der Finsternis. Auf den letzten Drücker mit einem Profivertrag ausgestattet, da er nach der formidablen Endrunde um die Deutsche A-Juniorenmeisterschaft nicht länger ignoriert werden konnte. Steht auf innig vertrautem Fuß mit dem Ball, ist schnell, risikofreudig, hat gleichermaßen einen Blick für Tor und Mitspieler. Verheißungsvolles Testspiel-Debüt in Bahlingen. Schwer zu prognostizieren, wie im unwirtlichen Klima des Postfringilliums die Aufstiegschancen für einen jungen Ausnahmemotoriker wie ihn stehen, hat doch zuletzt Jonathan Pitroipa mit annähernd jeder Ballberührung die Mediokrität diverser hochgelobter Neuzugänge ernüchternd zu Bewusstssein gebracht. Am Tiefpunkt herrscht jedenfalls intensives Daumendrücken.

Nr. 38: Ömer Toprak:
Schwer geschlaucht von der letzten Saison, aber es hat sich wohl gelohnt (Profi geworden, aufgestiegen, Deutscher Meister geworden, Europameister geworden; hoffentlich habe ich nichts vergessen). Butscher und Krmas sind aufgrund ihrer Erfahrung gesetzt. Falls einer der beiden aber mal ausfallen und auf Barth das 16-Tonnen-Gewicht aus Monty Python's Flying Circus drauffallen sollte, besteht kein Anlass zur Sorge.

Nr. 10: Suat Türker:
Weggefährte Dutts aus gemeinsamen Ditzinger Tagen. Die letzten Jahre im Fahrstuhl zwischen zweiter und dritter Liga. Hätte gern dort bleiben können, tritt nun aber das Erbe von Mirnes Mesic an.

Nr. 22: Eke Uzoma:
Stopfte vergangenen Herbst, frisch aus der A-Jugend gekommen, ein unübersehbares Loch im Mittelfeld. Durchaus denkbar, dass er damit der schwerst ins Schlingern geratenen Vereinsführung den Arsch rettete, was man ihm aber kaum persönlich übelnehmen kann. Seit dem Hoffenheim-Spiel mit seinen damals 18 Jahren ein vollgültiger Riether-Ersatz, in den spektakulären ersten Einsätzen eher noch besser. Unentbehrliche Multifunktionsmaschine im defensiven Mittelfeld, ist schnell, kann Bälle erobern, der alten Frau Banovic Laufarbeit abnehmen, Angriffe einleiten und Tore des Monats schießen.

Montag, 11. August 2008

Liebe ghanaische Fußballverbandsfunktionäre,

wie Ihr Euch letztlich entscheidet, soll selbstverständlich Euch überlassen bleiben, aber macht doch bitte endlich mal hinne! Ihr habt in Eurem Land da unten eine der begnadetsten Nationalmannschaften, die es derzeit gibt, und seit einem geschlagenen Vierteljahr seid Ihr auf einer angeblich "intensiven" Suche, nach einem neuen Trainer. So geht das doch nicht, da war ja die unvergessene Trainer-Findungs-Kommission des DFB anno 2004 ein Wunderwerk an Organisation dagegen!
Immerhin wollt Ihr laut dieser Quelle heute noch den Neuen der Öffentlichkeit vorstellen, und angeblich soll Volker Finke, den Ihr nur noch richtig schreiben lernen müsst, der Favorit auf den Posten sein. Soweit, so gut, das ist ein guter, ja, hervorragender Ansatz Eurerseits. Aber wenn ich dann schon wieder hier lesen muss: THE GHANA Football Association (GFA) is expected to announce the name of the new Black Stars coach latest by the end of this week., dann neige ich nach dem ewigen Hin und Her seit Mai dazu, eine endgültige Entscheidung kaum vor Weihnachten zu erwarten.
Ungeduldig mit den Fingern auf der Maus herumtrommelnd,
Remus

UPDATE 20.15 Uhr:
The Ghana Football Association (GFA) says it will name an 'Eastern European' as new head coach for the Black Stars by close of day on Tuesday. [...]
But Pappoe says the man the GFA will name will not be one of the names that has dominated media circles in the last week. [...]
The mention of Eastern European by Pappoe means the new man will not be French goalscoring great Jean-Pierre Papin, or the German Volcker Finke, who met GFA officials last week.
, schreibt allafrica.com.

UPDATE 12.8., 14.50 Uhr:
"Ghana's football authorities have named Serbian Milovan Rajevac as their new coach.
The 52-year-old has yet to sign a contract, but BBC Sport understands that he will travel to Ghana next week to sign a two-year deal.",
will die BBC wissen.
"It is believed that Ghana’s Ambassador to Serbia and former Chairman of the Ghana Football Association, Dr. Nyaho Nyaho Tamaklo is behind the Serbian deal.",
heißt es in einer anderen Quelle, die allerdings noch von Vladimir Petrovic als neuem Coach ausgeht.
Das Tragische ist, dass die ghanaische Fußballnationalmannschaft, nach den Auftritten bei der WM 06 und dem CAN 08 zu urteilen, derzeit mit das Grandioseste ist, was es im internationalen Fußball gibt, und nun wird offenbar nach einem ewig langen, undurchsichtigen Procedere der nächstbeste Kandidat ins Traineramt gehoben, der über einflussreiche Bekannte verfügt, und das womöglich auch nur, weil allmählich die Zeit bis zum nächsten Pflichtspiel knapp wird bzw. wenn man auch glauben kann, was in der Zeitung steht. Es ist ein Kreuz mit diesen Vizepräsidenten, nicht nur bei einem bekannten südbadischen Fußballverein, sondern auch bei einem westafrikanischen Fußballverband. Zu hoffen ist, dass Appiah, Muntari & Co. trotzdem in den nächsten zwei Jahren irgendwie klarkommen.

Der Vollständigkeit halber: In Luzern hat Finke in der Zwischenzeit abgesagt.



Nachbemerkung für Tiefpunkt-Leser außerhalb des ghanaischen Fußballverbands: Sekundärliteratur hierzu gibt es hier und hier; außerdem sollte die frohe Kunde von der Wiedereröffnung von der zwischenzeitlich geschlossenen Fußballschule Planète Champions Ouoagadougou unter dem Namen Kadiogo-Dafra School International und unter der Schirmherrschaft ihrer Absolventen Wilfried Sanou und Jonathan Pitroipa sowie wiederum Volker Finke nicht allzu ungehört verhallen.

Montag, 4. August 2008

SA marschiert

Sturmabteilung: 268 Google-Treffer auf www.kicker.de.

Offensivabteilung: 263

Abteilung Attacke: 42

Angriffsabteilung: 2

(wird evtl. gelegentlich aktualisiert).

Sonntag, 3. August 2008

Eindrücke vom Kaiserstuhl-Cup


Der neue Torhüter, Simon Pouplin, dem es in Rennes vorige Saison nicht viel anders ergangen war als seinen Kollegen Langer und Walke in Freiburg, bringt eine enorme Unruhe in die Freiburger Mannschaft, indem er fast während des gesamten Spiels hysterisch seine neu gelernten deutschen Vokabeln über den Platz schreit. Nach einer halben Stunde war er schon heiser, aber davon ließ er sich nicht abhalten, und anerkennend muss ich sagen, dass er auch krächzend immer noch lauter war als der Mensch, der sich ein paar Meter hinter ihm mit einem Megaphon produzieren zu müssen meinte. Dabei bot er (also Pouplin jetzt) am Freitagabend eine Leistung ohne Fehl und Tadel, musste aber Tags darauf dennoch mit wunden Stimmbändern Michael Langer den Vortritt lassen.

Zwischenspiel: Hamburger SV vs. Real Madrid
Jonathan Pitroipa war während seiner 70 Minuten Einsatzzeit wiederum der auffälligste HSV-Akteur auf dem Platz; in einer Offensivformation ohne van der Vaart und gegen Real Madrid generell tiefer stehend als eine Woche zuvor gegen Manchester City waren die Gelegenheiten für Großtaten diesmal vergleichsweise spärlicher gesät, aber hoch sehenswert war es allemal, wie er sich an den Madrider Abwehrspielern vorbeidribbelte oder auch ab und zu den Ball überraschend zu einem Mitspieler durchließ. Einmal spielte er den direkt vor dem Tor stehenden Olic so an, dass der das Tor hätte machen müssen.

Zurück am Kaiserstuhl sah ich einer Freiburger B-Elf zu, wie sie gegen die vermeintliche Mainzer Erstbesetzung nicht allzuviel Zwingendes zustande brachte, mit einer allerdings bedeutenden Ausnahme: nach Michael Langer stand, oder besser gesagt: bewegte sich überaus dynamisch der nächste amtierende Deutsche Meister in der Mannschaft, er trug das Trikot mit der Nummer 44, ist aus der A-Jugend offenbar in eine Art erweiterten Profikader aufgerückt und sorgte als zumeist Linksaußen für einige äußerst erhellende Momente, die sogar geeignet waren, über den vor einer Weile in der Mainzer Allgemeinen Zeitung gedruckten Satz "Freiburg war schnell raus" in einem Artikel über den vielversprechenden Mainzer Neuzugang Jahmir Hyka (sehr starke Schlussphase gegen den Bahlinger SC, erzielte per Weitschuss ein wunderschönes Tor und bereitete ein weiteres vor) zumindest ein wenig hinwegzutrösten.
Ich freue mich auf die ersten Auftritte von David Targamadze im Dreisamstadion.

Zum Schluss ein Dank an die Gestalter der Stadionzeitung, die in einer steckbriefartigen Vorstellung von Robin Dutt unter "Erfolge" neben "Gewinn des WFV-Pokals mit den Stuttgarter Kickers und Teilnahme am DFB-Pokal" auch und besonders "2005 Lehrgangsbester an der Sporthochschule Köln" anführten und mich dadurch kurz und herzlich zum Lachen brachten. Fast noch besser war der Zuschauer, der in der ca. 70. Minute des Mainz-Spiels verzweifelt "Schieß doch!" in die Richtung von Mo Idrissou schrie, gefolgt von einem leiseren "Die derfe nit". Als ob es den ganzen alptraumhaften Trainer-, Mannschafts- und Managementwechsel nie gegeben hätte, fühlte ich mich vorübergehend zurückversetzt in die Gute Alte Zeit. Ein kostbarer Augenblick, in dem plötzlich aufkommende Melancholie und plötzlich aufkommende gute Laune kurz und heftig miteinander um die Vorherrschaft in meinem Gemüt rangelten. Kurz darauf rief er Bechmann noch "Lauf doch!" zu, doch der dachte gar nicht daran, ins Abseits zu rennen.